In der Pfarre Ybbsitz gibt es an die 15 Herbergsuchgemeinschaften. Eine Statue oder ein Bild wird von Haus zu Haus getragen, bleibt zumindest einen Tag in jeder Familie und wird dann zur nächsten gebracht. In einer kleinen Feier wird gemeinsam gebetet und gesungen, und nachher ist noch Zeit für ein wenig gemütliches Beisammensein.
Um diesen wertvollen Brauch und alle, die ihn von Generation zu Generation weitergegeben haben und weitergeben, zu würdigen, hat die Pfarre am 2. Adventsonntag (heuer zugleich Fest Maria Empfängnis), die Gemeinschaften mit ihren Statuen und Bildern in die Kirche eingeladen. Es ergab ein schönes, buntes Bild, was da beim Gottesdienst vor dem Volksaltar aufgebaut war: Jede Statue, jedes Bild hat eine besondere Geschichte. In der Predigt bezeichnete Diakon Hermann das Herbergsuchen als Ausdruck eines lebendigen Glaubens und einer guten Nachbarschaft. Beim gemeinsamen Beten und Singen finden die Menschen „Herberge“ bei Gott, erfahren seine besondere Nähe und bekommen auch einen Blick für jene Mitmenschen, die heute auf der Suche nach Geborgenheit sind, nach Verständnis, Heimat und Liebe.
P. Jacobus dankte allen für ihren Einsatz und ihre Treue bei der Pflege dieser Tradition, segnete die Bilder und Statuen und sandte die Mitglieder der Herbergsuchgemeinschaften auf ihren Weg zueinander, damit es ihnen gut gelingt, die Botschaft von der Liebe Gottes in die Familien, in die Pfarre, in die Welt zu tragen.